Depressionen

Wissenswertes zu Depressionen

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, etwa 4 Millionen Deutsche sind davon betroffen. Die Hauptsymptome einer depressiven Episode beinhalten eine deutlich gedrückte Stimmungslage, ausgeprägte Freudlosigkeit und Interessensverlust an Aktivitäten sowie einen verminderten Antrieb und vermehrte Erschöpfung. Zudem können verschiedene Symptome dazukommen.

Viele depressive Menschen leiden unter einem Verlust des Selbstwertgefühls oder unter unangemessenen Schuldgefühlen. Häufig verbringen sie viel Zeit damit, über solche negativen Themen nachzudenken. Das ständige Grübeln ist dabei äußerst belastend und führt nicht selten zu Denk- und Konzentrationsbeschwerden. In schweren Fällen geht die Verzweiflung auch soweit, dass die Betroffenen immer wieder Gedanken an den Tod haben. Auch Störungen des Schlafes und des Appetits gehen häufig mit Depressionen einher. Hierbei kann es sowohl zu einer Verminderung von Appetit sowie Schlaflosigkeit aufgrund von Ein- und Durchschlafstörungen sowie Früherwachen kommen, wie auch zu einer Steigerung von Appetit und Schlafdauer. Zuletzt sind auch Veränderungen in der Psychomotorik möglich. Bei manchen Patienten zeigt sich dies in einer Verlangsamung der Bewegungen und des Sprechens. Andere leiden wiederum unter einer ausgeprägten Unruhe.

Nicht alle der geschilderten Beschwerden liegen bei allen Betroffenen gleichermaßen vor. Wenn jedoch einige der Symptome, insbesondere die Hauptsymptome, über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen vorliegen, ist von einer depressiven Episode auszugehen. Je mehr Symptome vorhanden sind, desto ausgeprägter ist der Schweregrad der Depression und die negativen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Bei schweren Depressionen kann es sogar zum Suizid kommen. Es handelt sich daher um eine ernstzunehmende Erkrankung, die möglichst früh erkannt und entsprechend behandelt werden sollte.

Neben depressiven Episoden gibt es auch andere Formen depressiver Erkrankungen. Wenn Betroffene neben Episoden niedergedrückter Stimmungslage auch unter Phasen überhöhter Stimmungslage leiden, welche die Kriterien einer Manie oder Hypomanie erfüllen, ist von einer sog. Bipolaren Störung auszugehen. Wenn Menschen eher unter einer langanhaltenden, chronischen depressiven Störung leiden, die jedoch nie das Ausmaß einer depressiven Episode erreicht, spricht man hingegen von einer sog. Dysthymia. Um welche Form es sich handelt, sollte im Rahmen einer professionellen Diagnostik vor Einleitung der entsprechenden Behandlungsmaßnahmen geklärt werden. Auch der Ausschluss organischer Ursachen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion) ist im Vorfeld unverzichtbar.


Behandlung von Depressionen

Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich als nützliche Methode erwiesen, um in der Behandlung von Depressionen stabile und langfristige Erfolge zu erzielen. In einem ersten Schritt wird gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet, welche Faktoren zur Entwicklung und Aufrechterhaltung der depressiven Störung beitragen. Dies soll zu einem besseren Verständnis der Erkrankung führen. Zudem können daraus auch erste Veränderungsmaßnahmen abgeleitet werden.

Da sich viele depressive Patienten im Verlauf ihrer Erkrankung zunehmend zurückziehen und wenigen Aktivitäten nachgehen, steht auch der Aufbau positiver Aktivitäten im Fokus der Therapie. Dies soll zu einer Verbesserung der Stimmungslage beitragen. Da Menschen mit Depressionen auch häufig unter für sie unangenehmen, negativen Gedanken (z.B. Schuldgefühlen und Selbstabwertungen) leiden, stellt die Identifikation und Modifikation entsprechender Kognitionen einen wichtigen Therapiebaustein dar. Hierbei soll es jedoch nicht darum gehen eine „rosarote Brille“ aufzusetzen und alles nur noch positiv zu bewerten. Vielmehr soll eine realistischere Sichtweise erarbeitet werden, die den Betroffenen dazu verhilft, Situationen in einem neuen Licht zu betrachten und den Teufelskreis der Depression zu durchbrechen. Diese zentralen Therapiebausteine können bei Bedarf ergänzt werden durch das Erlernen nützlicher Verhaltensweisen zur Verbesserung der Problemlösefähigkeit oder sozialer Interaktionsmuster.

Die Psychotherapie kann in manchen Fällen durch eine medikamentöse Behandlung (z.B. mit Antidepressiva) ergänzt werden. Insbesondere bei schweren Depressionen oder dem Vorliegen bipolarer Störungen sollte eine zusätzliche pharmakologische Therapie erfolgen.

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